Mittlerweile sind wir in der vierten Woche hier in Kona, aber es fühlt sich bereits wie eine halbe Ewigkeit an. Vermutlich liegt es aber auch einfach nur daran, dass unsere Tage und Wochenenden mit Program vollgepackt sind. Aber der Reihe nach…
Teachings
Jede Woche behandeln wir in unserem Familien-DTS ein anderes Thema, dass Vor- und Nachmittags behandelt wird. Allerdings sind das so viele Informationen, dass wir uns als Ehepaar eigentlich nochmals zusammen setzen sollten, um die Inhalte zu vertiefen. Sehr viel Zeit bleibt dafür aber nicht, da es nach den Teachings direkt zu den Work-Duties geht, danach zum Abendessen und mit den Kids möchte man eigentlich auch noch das Ein oder Andere durchgehen. Hier aber mal ein kurzer Einblick, über die Inhalte.
Father heart and how God communicates
Hier hatten wir einen Sprecher, der mit seinem Bruder auf den Straßen Chiles gelebt hat, nachdem die beiden mitansehen mussten, wie der eigene Vater die Mutter vor ihren Augen umgebracht hat. Er hat darüber gesprochen, wie er von einer Familie in den USA adoptiert wurde, gut aufgewachsen ist und wie er Gott all die Jahre Vorwürfe gemacht hat, warum er als allmächtiger und allgegenwärtiger Gott nicht eingegriffen hat. Zugegeben, das ist auch eine Frage, die mich immer wieder beschäftigt – warum Gott bestimmte Dinge vermeintlich zulässt oder nicht eingreift. Über die Jahre hat er Frieden damit gefunden und gedacht, dass sein Leben soweit in Ordnung und aufgeräumt sei. Allerdings nur bis zu dem Moment, als der biologische Vater wieder Kontakt mit seinen Söhnen aufgenommen hat. Da kamen in unserem Sprecher wieder die ganze Wut, der Zorn, die Vorwürfe, auch gegenüber Gott, hoch. In diesem Schmerz und Flehen hat sich Gott ihm dahingehend offenbart, dass nicht er es war, der die Mutter umgebracht hat, sondern ein Mensch, der sich bewusst dazu entschlossen hat.
Gott hat uns, das war dann ein Bestandteil des Wochen-Teachings, Entscheidungsfreiheit gegeben. Wir dürfen selbst entscheiden, ob wir diesen oder einen anderen Weg gehen. Damit einhergehend kamen auch allerhand Bibelstellen, um Gottes Gefühle zu erforschen und seinen Wunsch zu erkennen, dass wir uns für das Leben und nicht für den Tod entscheiden. Interessant ist, dass er ein leidenschaftlicher, wütender, liebender, vergebender Gott ist. All das können wir selbst nachlesen – und auch, dass unser Gott ein Gott ist, mit dem wir reden können. Mehr noch: Er sehnt sich geradezu nach den Gesprächen mit uns.
Destiny by Design
Wer bin ich? Was bin ich? Was kann ich gut? Was habe ich als Kind gerne gespielt? Was sind meine Träume? Das waren einige der vielen Fragen, mit denen wir uns in der letzten Woche auseinandergesetzt haben. Wir sind zurück in unsere Kindheit gegangen, um uns daran zu erinnern, was wir als Kinder gerne gespielt haben, was unsere Träume waren und wie diese Träume in Erfüllung gegangen sind – oder eben nicht.
Die Idee ist, dass Gott in jeden Einzelnen von uns einen Samen, einen Traum, gelegt hat. Wenn wir in einem guten Umfeld aufwachsen, können diese Träume in Erfüllung gehen. Mit Träumen meine ich jetzt nicht ein tippi-toppi Auto, massig Geld oder Ähnliches. Es geht vielmehr um jene Tätigkeiten, die wir so gerne ausüben, dass sie für uns „Life-Giver“ sind, uns also derart motivieren, dass wir gar nicht aufhören können. Das Schwierige, zumindest für mich, sind die Jahrzehnte an gesellschaftlicher Erwartung: erst eine Ausbildung, dann ein Job, ein Studium, ein stabiler Job mit gutem Gehalt etc. Das erst einmal beiseitezulegen und zurück zu dem zu gehen, was für mich lebensbringend ist, war für Julia und mich richtig anstrengend und ist auch noch nicht abschließend geklärt. Gerade die Frage nach der eigenen Identität ist nach wie vor offen.
Was wir von Woche zu Woche mehr realisieren: Wir alle befinden uns auf einer Reise, in einer Beziehung mit unserem Schöpfer, der keinen vorgefertigten Plan in einer Schublade für uns hat. Vielmehr möchte er gemeinsam mit uns träumen, uns in unsere Bestimmung mitsamt unserer eigenen Träume, Fähigkeiten, Schwächen und Stärken begleiten und die Zukunft gemeinsam mit uns gestalten.
Kaffee
Mit dem Kaffee wird es auch Stück um Stück besser. Erst haben wir es mit der Mokkakanne und Kaffe vom Walmart probiert. Das war schon mal um Welten besser als der Kaffee der in der Cafeteria ausgegeben wird. Bei einem unserer Great Dates sind wir zu einem Cafe mit ausgezeichnetem Espresso und haben dort direkt die Bohnen mitgenommen. Die, zusammen mit nem Filter, haben meinen Kaffeekonsum mit hervorragendem Kaffee wieder ordentlich in die Höhe getrieben 🙈
Freunde
Unsere Kinder haben mittlerweile richtig viele Freunde aus allen Teilen der Welt gefunden: Süd-Korea, Norwegen, Schweden, Kanada, Brasilien, Finnland, etc.
Richtig cool ist es, dass die Sprachbarieren überhaupt kein Problem sind. Abends treffen sich immer alle Kids um gemeinsam Fange, Verstecke oder Uno zu spielen.
Geburtstag Mary-Lou
Mary-Lou durfte hier am 1.05 ihren 10. Geburtstag feiern und konnte es richtig genießen. Allerhand Familien haben ihr gratuliert, in der Schule wurde sie richtig gefeiert und mit ihrem neuen Tolino kann sie wieder komplett in ihre eigene Gedankenwelt abtauchen. Wir sind Dankbar, dass es hier so viele tolle neue Freunde gibt, trotz der kurzen Kennenlernzeit. Auf die Frage, was Mary-Lou an ihrem Geburtstag tolles machen möchte, kam ganz schnell zur Antwort: “Bitte endlich mal was richtig gutes Essen, am liebsten Pizza.” Ich gebe zu, dass wir alle von der Idee begeistert waren 😂 Und ein Spaziergang mit top Sonnenuntergang und hohen Wellen hat ihren Geburtstag schön ausklingen lassen.
Volcano
Vor kurzem haben wir mit Freunden den Vulkan besucht. Alle waren super gespannt, aber das Ganze sah dann so aus und ich muss zugeben, dass die brennende Mülldeponie in Waldorf weitaus spannender war 🙊
Gestern ist der Vulkan ausgebrochen und wir haben in einer Hauruck-Aktion unsere Kinder angezogen, Schlafsachen ins Auto eingepackt und sind zwei Stunden mit dem Auto hingefahren. Ungefähr 40 Minuten vor Ankunft hat man den Vulkan schon tiefrot mit dicken Wolken am Horizont gesehen. Und je näher man gekommen ist, umso spektakulärer ist es geworden. Als wir dann auf dem Parkplatz angekommen sind, hat der Vulkan doch tatsächlich aufgehört Feuer zu spucken. Das war schon etwas bitter, dass man dieses Spektakel um fünf(!) Minuten verpasst hat. Mal schauen, wie oft wir noch so eine Aktion starten…
Captain Cook
Letztes Wochenende sind wir den sog. Captain Cook-Trail als Familie entlang gelaufen. Viele haben uns davon abgeraten, da der Trail äußerst stressig sei, sogar schon Leute mit dem Heli abgeholt werden mussten weil es so viele Höhenmeter hat. Das hat es irgendwie spannender gemacht, zumal einer der schönsten Schnorchelstellen am Ende auf uns warten würde. Eine Stunde haben wir runter gebraucht, eine richtig geniale Stelle mit Schatten gefunden, unglaublich viele Fische in allen Farben und Formen gesehen und eine gute Zeit gehabt. Der Anstieg war dann schon gut anstrengend, aber Juli und Sam wollten die reguläre Wanderzeit von 1h 15 Minuten unterbieten. Die beiden sind ordentlich hochmarschiert und konnten das Ding in knapp einer Stunde schaffen 🥳
So long,
the Timmalogs
Danke ❤️lich für das Teilen. Oh ich bin betend gespannt in welche Bestimmung Gott euer Leben weiterführt, auf jeden Fall sorgt er für euch , eben auch für einen geniessbar Kaffee. Liebi Grüess